Schlafsackberatung
Unsere Vorschläge für den passenden Schlafsack für dein Abenteuer:
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Ein guter Schlafsack ist der wichtigste Gegenstand für Ausflüge jeder Art, bei denen man nicht im Hotel übernachten möchte. Es gibt sehr viele Kriterien, die bei der Kaufentscheidung zu berücksichtigen sind. Damit ihr den Überblick nicht verliert und den passenden Schlafsack für eure Verwendung findet, haben wir hier eine Kaufberatung mit den wichtigsten Infos erstellt:
- Der Temperaturbereich
- Extra Tipps für eine wärmere Nacht
- Die Materialien
- Die Form und Konstruktion
- Die Größe des Schlafsacks
- Rechts- oder Linkszip?
- Der Wärmekragen
- Der Einsatzbereich
- Pflege und Lagerung
- Zubehör
Der Temperaturbereich
Durchfrorene Nächte rauben dem Körper wertvolle Energie, weshalb das wohl wichtigste Kriterium bei einem Schlafsack dessen Wärmeleistung ist. Alle unsere Schlafsäcke sind nach der EN 13537 genormt. Das heißt, dass man auf jedem Schlafsack eine Temperaturangabe findet. Dabei wird die Wärmeleistung eines jeden Schlafsacks in drei unterschiedliche Leistungsbereiche geteilt:
Komfort
Der Komfortbereich kennzeichnet jenen Temperaturbereich in welchem man angenehm schlafen kann. Dieser Wert bezieht sich auf eine 25-jährige „Test-Frau“ mit einem Körpergewicht von 60kg und einer Größe von 1,60m. Diese soll vollständig im Schlafsack eingepackt in entspannter Körperhaltung nicht frieren und eine Nacht komfortabel durchschlafen können.
Limit
Der Limitbereich ist oftmals auch der Komfortbereich für Männer (dies wird manchmal auch extra angegeben). Hier gilt aber im Testverfahren, dass ein „Test-Mann“ in zusammengerollter Haltung gerade noch nicht friert. Die Angaben beziehen sich dabei auf einen 25-jährigen Mann mit einem Körpergewicht von 70kg und einer Größe von 1,70m. Demnach ist es, vor allem Frauen, in diesem Temperaturbereich schon fast zu kalt um angenehm zu schlafen. Die Temperaturangabe kennzeichnet also das untere Minimum für eine warme, komfortable Nacht!
Extrem
Bis zu dieser Temperaturangabe schütz der Schlafsack den Körper vor dem Erfrieren. Dabei ist aber zu beachten, dass es dennoch zu einer Unterkühlung (Hypothermie) kommen kann, wenn man den Schlafsack bis auf diese Temperaturen ausreizt. Im Testverfahren wird geprüft, ob der Schlafsack eine „Test-Frau“ in zusammengerollter Körperhaltung die Kältebelastung für 6 Stunden aushält.Es ist also wichtig zu wissen, dass der Schlafsack bei den angegebenen Extremtemperaturen das Überleben sichert, aber nicht mehr wärmt.
Tipps für wärmere Nächte
Verwendungszweck beachten
Die Temperaturangabe gilt immer für die Umgebungstemperatur, in der man sich mit dem Schlafsack befindet. Das heißt, wenn man in einem Zelt oder gar einem Haus schläft ist es wärmer als die Angaben der Außentemperaturen. Umgekehrt heißt das aber auch, dass man einen wärmeren Schlafsack braucht, wenn man unter freiem Himmel schlafen möchte. Hierfür müssen auch Kriterien wie Wind und Feuchtigkeit mitbedacht werden. Am Besten man nimmt sich für diese Abenteuer auch einen zusätzlichen Biwaksack.
Richtige Form wählen
Die meiste Wärme geht über den Kopf verloren, weshalb Mumienschlafsäcke für kältere Nächte besser geeignet sind. Weitere Elemente, die einen Schlafsack besonders warm machen sind zum Beispiel ein Wärmekragen.
Richtige Größe wählen
Ist der Schlafsack zu groß, so muss der Körper mehr Luftraum erwärmen. Ist der Schlafsack zu klein, so kann er im Schulter- und Kopfbereich nicht die optimale Leistung erbringen. Deshalb ist es wichtig einen Schlafsack zu kaufen, der für die Körpergröße passend ist. Es gibt auch extra Kinderschlafsäcke, die für eine gewisse Größe „mitwachsen“.
Schlafsack ausstopfen
Wenn es besonders kalt draußen ist, oder man zu klein für den Schlafsack ist, kann man den Schlafsack mit dem Gewand für den nächsten Tag ausstopfen. Dies vermindert den Luftraum im Schlafsack, welcher vom Körper erwärmt werden muss. Außerdem hat es den Vorteil, dass das Gewand am nächsten Tag auch bereits vorgewärmt ist. Wichtig dabei ist, dass man den Schlafsack nur dort ausstopft, wo viel Luftraum ist, beispielsweise bei den Füßen. Es bringt nichts das Gewand um den Köper zu wickeln oder anzuziehen.
Richtige Bekleidung im Schlafsack
Das Prinzip eines Schlafsacks funktioniert, indem die eigene Köperwärme reflektiert und innerhalb des Schlafsacks gehalten wird. Daher ist es umso wärmer, je mehr bloße Haut direkt mit dem Schlafsack in Kontakt kommt. Somit gilt zwecks Bekleidung: weniger ist mehr! Sollte es doch einmal sehr kalt sein, dann hilft eine hochwertige Merinowollwäsche. Diese leitet die Feuchtigkeit vom Körper weg und wärmt auch in nassem Zustand noch sehr gut. Da die meiste Wärme über den Kopf verloren geht ist es auch sinnvoll immer eine Haube mitzuhaben und diese in kalten Nächten zusätzlich aufzusetzen. Viele Schlafsäcke haben auch Kapuzen integriert, die man sehr gut zuziehen kann.
Decken auf den Schlafsack legen
Wenn der Temperaturbereich des Schlafsacks ausgereizt ist kann man sich mit beliebig vielen Decken helfen, indem man sie auf den Schlafsack legt oder um den Schlafsack herumwickelt. Wichtig dabei ist, wie beim Ausstopfen des Schlafsacks die Decke nicht innerhalb des Schlafsacks um den Körper zu wickeln.
Energiehaushalt
Da der Schlafsack nur die eigene Körperwärme reflektiert und hält, kommt es auch stark darauf an, in welchem Zustand man sich in den Schlafsack legt. Ist einem schon vor dem Schlafengehen kalt, so ist die Chance gering sich im Schlafsack gut aufzuwärmen. Deshalb ist es am besten, man wärmt sich vorher noch mit etwas Bewegung oder am Feuer auf. Allerdings ist es dann auch wichtig, nicht nass oder feucht in den Schlafsack zu steigt, da dies den Körper wieder kühlt.
Innenschlafsack
Es gibt verschiedene Arten von Innenschlafsacken, auch Inlets genannt. Viele sind sehr dünn und leicht, weshalb sie nicht besonders viel Wärme spenden, aber gut für die Hygiene(Link) des Schlafsacks sind. Auf der anderen Seite gibt auch Inlets, die den Temperaturbereich des Schlafsacks, durch ihr super-isolierendes Material um bis zu 15°C aufwerten. • Thermolite Reactor (in Fleece, Compact Plus und Extreme) Generell gibt es schon viel Zubehör (Link), das für wärmere Nächte im Schlafsack sorgt.
Richtige Mattenwahl
Die Wahl der richtigen Matte spielt eine entscheidende Rolle, damit der Schlafsack seine optimale Arbeit leisten kann.
Weitere Tipps von uns:
Ein Tipp von Sabina Wessely: sich vor dem Schlafengehen mit einem Handtuch trockenrubbeln, das wärmt und nimmt jede Restfeuchtigkeit.
Ein Tipp von Gerwald Wessely: Nie hungrig schlafen gehen! Der Körper braucht die Energie, um sich warm zu halten. Sollte man in der Nacht vor Kälte aufwachen, kann man auch eine Kleinigkeit essen, um die Verdauung anzuregen und dem Körper schnell Energie zuzuführen, am besten eignen sich hierfür Energieriegel.
Ein Tipp von Denise: Den Schlafsack kurz vor dem Schlafengehen mithilfe von einem Thermophor – man kann auch einfach eine Trinkflasche mit heißem Wasser füllen – aufwärmen. Während dem Schlafen die Flasche oder den Thermophor dann zu den Füßen legen.
Füllung und Außenmaterial
Fülle
Daune
Daunen sind das kleinste und feinste Gefieder von Gänsen und Enten und ist immer noch einzigartig, wenn es darum geht möglichst wenig Gewicht und Packmaß mit möglichst viel Wärme zu kombinieren. Daune lässt sich nicht nur super komprimieren, sie nimmt auch Feuchtigkeit auf und sorgt somit für ein angenehmes Schlafklima. Allerdings liegt auch in der Feuchtigkeit der größte Nachteil. Da der Schlafsack die Feuchtigkeit aufnimmt, muss er auch besser ausgelüftet werden als Kunstfaserschlafsäcke, um ein Verklumpen, und somit Nachlassen der Isolierung, zu vermeiden. Daunenschlafsäcke sind also in der Pflege und Lagerung um einiges empfindlicher als Kunstfaserschlafsäcke.
Hier sind noch einige Erklärungen zu Begriffen im Zusammenhang mit Daunenschlafsäcken, sowie unser Sortiment an Daunenschlafsäcken:
„cuin“ (=cubic inches) – In cuin wird die Bauschkraft (oder auch „Loft“/“Fillpower“) angegeben. Generell gilt je höher dieser Wert, umso wärmer ist der Schlafsack. Nach einer internationalen Methode des IDFB (International Down and Feather Bureau) wird dieser Wert folgendermaßen ermittelt: 30gr Daune werden in ein Messgerät platziert. Dieses belastet die Daune dann 1 Minute lang mit einem bestimmten Gewicht. Das verbleibende Volumen wird in cuin abgelesen und zeigt dann die Füllkraft der Daune. 80/20 - Gibt das Verhältnis zwischen Daune (80%) und Federn (20%) an.
RDS - Der „Responsible Down Stadard“ ist ein freiwilliger und unabhängiger global gültiger Standard. Er ist zurzeit der strengste Standard in der Daunenindustrie und steht für tierschützende Behandlung der Enten und Gänse. CQ Down – Der Daunenstandard von Carinthia (Link). Dabei wird ausschließlich Enten- und Gänsedaune aus Europa mit einer Fillpower von 600 bis über 800 cuin verwendet.
Kunstfaser
Kunstfaserschlafsäcke sind pflegeleichter als Daunenschlafsäcke, da sie unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit sind. Außerdem sind sie auch günstiger als Daunenschlafsäcke, also eine gute Wahl, wenn man nicht in extrem kalten Gebieten unterwegs ist. Der Nachteil ist nämlich, dass sie mit zunehmender Wärmeleistung größer und schwerer werden als Daunenschlafsäcke. Grundsätzlich besteht die Fülle immer aus Polyesterfasern, die mit Silikon beschichtet werden, sodass sie nicht ineinander verkleben und brechen. Je nach Hersteller ist diese Behandlung aber unterschiedlich. Hier findet ihr die Kunstfasermaterialien unserer Lieferanten:
Norguard S-PO – ist eine spezielle, von Nordisk (Link) entwickelte Synthetikfaser. Sie bietet ein extrem weiches Gefühl auf der Haut, wenig Pfelgebedarf, sowie eine besonders hohe Luftigkeit, die eine angenehme Wärme für ein gutes Schlafklima bietet.
Isofill – ist das Isoliermaterial von Outwell (Link). Dabei handelt es sich um silikonisiertes Hohlfasermaterial, das sich warm und weich anfühlt und somit eine ausgezeichnete Isolierung bildet. Sensofiber – ist eine besondere Mikrofaser von Vaude (link), die die Wärme des Schlafenden reflektiert. Sie wärmt auch im nassen Zustand gut, trocknet schnell, ist langlebig, robust und unkompliziert.
G-Loft – wird in von Carinthia (link) in Seeboden, Österreich, entwickelt und produziert. G-Loft ist warm, leicht und atmungsaktiv, auch bei extrem nasskaltem Wetter. Dabei werden die Vorzüge natürlicher Daune um die Unempfindlichkeit von Kunstfaser erweitert. Außerdem wird auch darauf geachtet, dass die Daune nicht aus Lebendrupf stammt.
Wolle
Eine besondere Schlafsackfüllung ist die Schafswolle. Wolle wird bereits seit längerem in der Bekleidung verwendet und von Bergsportlern sehr gelobt. Sie bietet aber auch im Schlafsack jede Menge Vorteile, denn sie schafft ein optimales Schlafklima. Das heißt sie sorgt neben einer angenehmen Temperatur auch für eine ausgeglichene Luftfeuchtigkeit, da Wolle eine enorme Speicherkapazität hat. So kommt man im Schlafsack weder zu sehr ins Schwitzen, noch friert man. Außerdem ist Wolle natürlich, antibakteriell und erneuerbar. Leider ist Wolle im Vergleich zu Daune und Kunstfaser schwerer, weshalb es reine Wollschlafsäcke nur im oberen Temperaturbereich gibt, beziehungsweise dieser schwerer und größer sind als andere Schlafsäcke.
Downwool
Um die Vorteile der Wolle auch im unteren Temperaturbereich nutzen zu können, ohne dabei zu viel Gewicht zu erzeugen, erfand die Marke Grüezi Bag 2018 die Serie „DownWool“. In einem speziell entwickelten Verfahren werden dafür 70% Daune und 30% Wolle kombiniert. Das führt dazu, dass die Daune nicht so feuchtigkeitsanfällig ist und die Wolle klein, leicht und komprimierbar wird. Zusammen steigt auch die Isolationsfähigkeit und es entsteht ein sehr angenehmes Schlafklima.
Außenmaterial
Nylon/Polyamid/Polyester: Kunstfaser, die leicht, atmungsaktiv, wasserabweisend und robust ist. In verschiedener Bearbeitung gibt es zum Beispiel auch „Ripstop“, was den Vorteil hat, dass der Schlafsack robuster ist, da ein Riss oder Loch nicht so schnell größer wird.
Baumwolle: Ist unbehandelt nicht wasserabweisend
Shelltex: Aus Polyamid, robust, durch die spezielle Behandlung stärker wasserabweisend
Polycotton: Eine Mischung aus Polyester und Baumwolle, atmungsaktiv, wasserabweisend und angenehm
Polynylon: Ein Mischgewebe aus Polyester und Nylon, führt zu einem weichen, atmungsaktiven und robusten Material.
Innenmaterial
Baumwolle/Flannel: Sorgen für einen kuscheligen Schlafplatz und haben die Fähigkeit Feuchtigkeit aufzusaugen, was für ein trockenes und angenehmes Schlafklima sorgt.
Nylon/Polyamid/Polyester: atmungsaktiv, leicht, abriebfest und robust
Polycotton: Eine Mischung aus Polyester und Baumwolle, führt zu einem weichen, atmungsaktiven und robusten Material.
Form und Konstruktion
Mumienschlafsack
Dies ist die wohl bekannteste Form von Schlafsäcken, die auch sehr viele Vorteile hat. Beim Mumienschnitt ist der Schlafsack an die Körperform angepasst und wird zu den Füßen hin immer schmaler. Dies hat den Vorteil, dass der Luftraum, der aufgewärmt werden muss, minimiert wird. Das und die Kapuze macht diese Schlafsackform besonders wärmeeffizient. Außerdem wird durch den speziellen Schnitt weniger Material verwendet, weshalb der Schlafsack leichter ist und ein kleineres Packmaß hat.
Rechteckiger Schnitt - Deckenschlafsack
Diese Schlafsäcke sind klassisch rechteckig geschnitten und haben einen durchgängigen Reißverschluss. Dadurch kann man sie auch einfach als Decke verwenden. Der gerade Schnitt ermöglicht mehr Beinfreiheit und ist komfortabler, allerdings muss auch mehr Luft erwärmt werden.
Konstruktion
Einen Schlafsack zu konstruieren ist ein sehr komplexes Unterfangen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und jedes Element spielt eine wichtige Rolle darin die optimale Wärmeleistung zu erreichen.
Daunenschlafsäcke - Kammernkonstruktion
In Daunenschlafsäcken werden durch Nähte Kammern geschaffen, die die Daune am richtigen Platz halten. Dabei gibt es verschiedene Konstruktionen, die unterschiedliche Verhältnisse von Gewicht und Wärme erzeugen. Grundsätzlich gibt es 5 verschiedene Konstruktionsmuster.
Die durchgesteppte Konstruktion: Die einfachste und meist kritisierteste Variante, eignet sich für leichte Sommerschlafsäcke
Die H-Kammer-Konstruktion (Kastenkonstruktion): Die am meisten verwendete Methode
Die Trapezkammer-Konstruktion: Fortschrittlichere Methode, die „kalte Punkte“ vermindert.
Die V-Kammer-Konstruktion und H-2-Kammer-Konstruktion: Die beiden modernsten und fortschrittlichsten Lösungen, die keine „kalten Punkte“ entstehen lassen. Sind jedoch teurer und werden daher nur bei extrem hochwertigen Expeditionsschlafsäcken angewendet. Im Normalfall ist es günstiger die Füllmenge zu erhöhen um eine bessere Leistung zu erzielen.
Kunstfaserschlafsäcke - Lagenkonstruktion
1-lagige Konstruktion: Dabei wird eine Lage Futterstoff direkt mit den Bezugsstoffen (Innen und Außenmaterial) vernäht. Durch diese Abtrennungen können „kalte Punkte“ entstehen, weshalb diese Konstruktion eher bei ultraleichten Sommerschlafsäcken angewendet wird.
2-lagige Konstruktion: Hierbei werden zwei Lagen Futterstoff verarbeitet. Eine Lage wird dabei mit dem Außenstoff und die andere mit dem Innenstoff vernäht. Die versetzten Nähte vermeiden somit „kalte Punkte“ und sorgen für eine optimale Wärmeisolation.
Die Auswahl des richtigen Schlafsacks in Bezug auf den Einsatzbereich
Jugendlager | Radtour | Trekking | Reisen | Survival |
Expeditionen | Frühling-Herbst | Hüttenwanderungen | Hochtouren | Kinder |
Jagd-Geocaching | Naturbeobachtungen | Winter | (Familien-)Camping |
Weitere Kriterien
Schlafsackgröße
Viele Hersteller bieten ihre Schlafsackmodelle auch in S, beziehungsweise Damenversionen, oder M bei Herrenversionen an. Man sollte sich deshalb auch die Maße eines Schlafsacks genau ansehen, denn wenn die Größe des Schlafsacks nicht passt, kann er auch nicht optimal seine Aufgabe erledigen. Ist der Schlafsack zu groß, so muss der Körper mehr Luftraum erwärmen. Ist der Schlafsack zu klein, so kann er im Schulter- und Kopfbereich nicht die richtig wärmen. Es gibt auch extra Kinderschlafsäcke, die für eine gewisse Größe „mitwachsen“, oder kürzer geschnitten sind. Ideal ist es, wenn man mit den Füßen den Boden des Schlafsacks berührt, er bei den Schultern aber gut abschließt und man dennoch die nötige Bewegungsfreiheit hat.
Kapuze und Wärmekragen
Vor allem wärmere Schlafsäcke haben sowohl eine Kapuze als auch einen Wärmekragen bereits integriert. Ist die Temperatur wichtig, dann sollte man bei der Auswahl des Schlafsacks unbedingt darauf achten, dass zumindest eine Kapuze, am besten auch ein Wärmekragen vorhanden ist. Die meiste Wärme geht über den Kopf verloren. Darum ist es wichtig in kalten Nächten die Kapuze des Schlafsacks zuziehen. Dabei sollte man allerdings darauf achten, dass man nicht in den Schlafsack hineinatmet, da dadurch viel Feuchtigkeit ins Innere des Schlafsacks kommt und dies wiederum eine kühlende Wirkung hat. Der Wärmekragen hat die Aufgabe eine zusätzliche Isolationsschicht zwischen der Öffnung bei Gesicht und dem restlichen Schlafsack zu sein. Er hält die Wärme unten und verhindert das Austreten über die Öffnung oben.
Rechts- und Linkszip
Oft kann man zwischen einem Rechtszip- oder einem Linkszipschlafsack wählen. Dabei geht es um die Positionierung des Reißverschlusses auf der rechten oder linken Seite, wenn man in dem Schlafsack drin liegt. Bei dieser Wahl geht es um Schlafgewohnheiten. Schläft man bevorzugt auf der linken Seite, zum Beispiel, so ist ein Zip auf der rechten Seite besser, da man dann nicht auf dem Reißverschluss liegt. Ein zweiter Punkt ist das Öffnen des Reißverschlusses. Ist man Rechtshänder, so wird man sich mit rechts auch leichter tun den Zip zu öffnen und nimmt daher einen Linkszipschlafsack. So kann man dann nämlich über den Körper greifen und den Zip leichter öffnen. Ein anderer Punkt ist die Fähigkeit Schlafsäcke miteinander zu koppeln, also zusammenzuzippen und somit mehr Platz zum Kuscheln zu haben. Dabei muss man darauf achten, dass man zwei Schlafsäcke mit jeweils gegengleicher Anordnung der Reißverschlüsse hat, also einmal Rechts- und einmal Linkszipschlafsack.
Lagerung und Pflege
Hygiene – Innenschlafsack
Es gibt verschiedene Arten von Innenschlafsacken, auch Inlets genannt. Sie sind sehr dünn und leicht, weshalb sie nicht besonders viel Wärme spenden, aber gut für die Hygiene des Schlafsacks sind. Sie nehmen die Feuchtigkeit vom Körper auf und schonen somit das Material des Schlafsacks. Außerdem ist ein Vorteil, dass man mit der Verwendung von Innenschlafsäcken den Schlafsack nicht so oft waschen muss, was auch wiederum das Material schont. Das Waschen von Inlets ist meist sehr unkompliziert. Auf der anderen Seite gibt auch Inlets, die den Temperaturbereich des Schlafsacks, durch ihr super-isolierendes Material um bis zu 15°C aufwerten, was neben der Hygiene auch den Effekt hat zusätzlich Wärme zu spenden. Generell gilt in Bezug auf Hygiene, dass man den Schlafsack nie nass oder feucht verstauen sollte und nach der Verwendung auslüften sollte. Von Zeit zu Zeit, je nach Verwendung und auch je nach Schlafsackmaterial tut eine gründliche Reinigung gut.
Waschen
Hier muss man nach der Fülle des Schlafsacks unterscheiden.
Kunstfaserschlafsäcke sind relativ unkompliziert und können einfach in der Waschmaschine im Schonwaschgang ohne Weichspüler bei niedrigen Temperaturen mit Feinwaschmittel gewaschen werden. Das Trocknen kann im Wäschetrockner passieren.
Ein wenig heikler in der Pflege sind Daunen-, Wolle- und Mischfasern. Bei allen Naturfasern gilt sie eher so wenig wie möglich zu waschen. Naturfasern, wie Wolle oder Daune, haben hohe selbstreinigende Fähigkeiten und ziehen Dreck und Schmutz gar nicht erst an. Wenn doch einmal etwas passiert, was man nicht nur oberflächlich mit einem feuchten Tuch entfernen kann, gelten folgende Waschempfehlungen:
Wolle: maximal 30°C im Wollwaschgang, auf links gedreht, mit Wollwaschmittel waschen. Höchstens mit 600 Umdrehungen schleudern. Am besten an der Luft trocknen.
Downwool und Daune: maximal 30°C im Wollwaschgang oder mit der Hand, auf links gewendet und mit Daunenwaschmittel (Link) waschen. Es empfiehlt sich einen zusätzlichen Spülgang zu programmieren, sodass wirklich alle Waschmittelreste aus den zarten Daunen gespült werden können. Außerdem kann man den Schlafsack nach dem ersten Waschgang mit höchstens 600 Umdrehungen ein zweites Mal schleudern.
Trocknen: Im Wäschetrockner bei max. 30°C. Am besten man gibt 2-3 saubere Tennisbälle dazu, so kann die Daune aufgelockert werden. In mehreren Intervallen zu je 1 Stunde trocknen lassen. Zwischen den einzelnen Trockengängen den Schlafsack herausnehmen und aufschütteln. Die einzelnen Vorgänge wiederholen, bis der Schlafsack seine ursprüngliche Dicke wiederhat. Wenn der Schlafsack nicht richtig aufgelockert wird oder nicht gut trocknen kann, bilden sich Daunenklumpen und schlechte Gerüche, der Schlafsack hat dann seine ursprüngliche Isolationsfähigkeit nicht mehr. Je nach Wasserdichte des Außenmaterials kann der Trocknungsvorgang auch länger (bis zu zwei Tagen) dauern. Sollte man keinen Wäschetrockner zur Verfügung haben, den Schlafsack liegend trocknen, auf keinen Fall hängend, da sonst die Daune nach unten rutscht. Immer wieder wenden und per Hand die Daune sorgfältig verteilen.
Lagern
Zum Transport kann der Schlafsack in die Kompressionsbeutel gestopft werden. Dabei ist wichtig die Schlafsäcke wirklich hineinzustopfen, da rollen oder falten viel Druck an den immer gleichen Stellen ausübt. Zu Hause den Schlafsack dann möglichst lange auslüften und trocknen lassen. Zur Lagerung in trockenen Räumen, bei Zimmertemperatur, offen lagern. Bei Daunenschlafsäcken wird oftmals schon ein Aufbewahrungssack mitgeliefert, aber auch für Kunstfaserschlafsäcke ist das Lagern im offenen, lockeren Zustand, nicht komprimiert besser für die Fasern. Man kann auch einfach einen Kopfpolsterüberzug zur Aufbewahrung nehmen.
Zubehör
Feater – the feet heater: ist ein beheizbarer Zusatzsack für jeden Schlafsack. Das Heizelement ist im Fußbereich eingebaut und kann mit jeder Powerbank auf bis zu 45°C erhitzt werden. Nach ca. einer halben Stunde Beheizung kann der Feater abgedreht werden und hält die ganze Nacht über warm, da der Schlafsack die Wärme speichert.
Rettungsthermosack – reflektiert fast 100% der Körperwärme und kann innerhalb oder außerhalb des Schlafsacks verwendet werden. Kompressionssäcke – komprimieren den Schlafsack für einen leichteren Transport.
Biwaksack – Ein sogenannter Biwaksack ist wichtiger Bestandteil einer Notfallausrüstung für Bergsteiger und Co. Er schützt vor Wind und Wetter, ist aber meist sehr einfach gebaut. Im Grunde wird er nur für den Notfall mitgenommen, kann aber auch vorsätzlich verwendet werden, um eine Nacht unter freiem Himmel geschützter zu verbringen. Durch das wasserabweisende und winddichte Material wärmt er zusätzlich bei widrigen Bedingungen, ein sehr guter Schlafsack und eine stark isolierende Matte sind jedoch in Kalten Nächten unumgänglich.